Aktuelle Informationen zu Rufanlagen nach DIN VDE 0834

Diese aktuelle Informationen zu Rufanlagen nach DIN VDE 0834 spiegeln ausschließlich meine persönliche Meinung wider. Jede Rufanlage ist schließlich ein individuell errichtetes System. Aus diesem Grund sind diese Informationen zu Rufanlagen auch nicht allgemeingültig. 

Datensicherheit

Cyber-Attaken, 10. Mai 2022

Konstantin von Notz, Digitalexperte der Grünen, warnt vor Cyber-Attaken auch auf deutsche Unternehmen. Diese haben zugenommen, sagte er der „Augsburger Nachrichten“.

Diese Cyber-Attacken sind auch in deutschen Krankenhäusern zu beobachten. Einige Häuser haben in der Vergangenheit hier schmerzhafte Erfahrungen machen müssen. In diesem Zusammenhang weise ich besonders auf die Service-Zugänge der Rufanlagen hin. Auf diese Administration-Rechner haben deren Dienstleister mitunter jederzeit freien Zugriff. Hier besteht eine potentielle Gefahr, dass diese Zugänge durch „Fremde“ genutzt werden. Eine weitere Gefahr sind die Notebooks der Service-Mitarbeiter. Wenn hier eins unbemerkt übernommen wurde, besteht auch eine Gefahr für die Rufanlage. Und wenn die Rufanlage mit dem IT-Netz des Hause verbunden ist, dann…

Liebe Krankenhäuser, bitte vergewissern Sie sich, dass Ihre Rufanlagen-Zugänge und die Infrastruktur Ihrer Servicepartner sicher sind.

Aktuelle Informationen Rufanlagen Verteiltes Alarmsystem
Foto: Frank Kohl

Betrieb von verteilten Alarmsystemen (VAS) mit Rufanlagen nach DIN VDE 0834

Rufanlage nach →DIN VDE 0834 und ME-Geräte können auch funktionell zusammengeschaltet werden. Dadurch entsteht in der Regel ein neues Medizinisches System in Eigenherstellung. Werden dann unidirektionale Alarme zur Rufanlage übertragen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein gravierender Verstoß gegen die →MPBetreibV und das →MPDG vorliegen. Das betrifft nur ME-Geräte bei denen der Hersteller bei der Risikobeherrschung eine mögliche Gefährdungssituation beschreibt. Vermeiden Sie solche Zusammenschaltungen mit Rufanlagen. Denn regelmäßig erleiden Patienten hierdurch einen maximalen Schaden. Sollten Sie trotzdem eine solche Zusammenschaltung erwägen? Dann lesen Sie vorher das Fachbuch →“Verteilte Alarmsysteme“ von Armin Gärtner. Und natürlch auch die →DIN EN 60601-1-8. Betrachten Sie diese Information zu Rufanlagen bitte nicht als Rechtsberatung.
Aktuelle Informationen Rufanlagen Gefährlicher Betrieb einer Rufanlage
Foto: Frank Kohl

Gemeinsame Leitungsführung, aktuelle Informationen Rufanlagen 0834

Bei Abnahmen wird vermehrt deutlich, dass Leitungen der Rufanlage und Leitungen der Niederspannungsanlage gemeinsam geführt werden. Dazu auch noch nur einfach isolierte Leiter, wie hier im Kabelkanal. Das ist aus verschiedenen Gründen gefährlich. Leitungen verschiedener Spannungsbereiche benötigen schließlich einen Trennabstand. Details hierzu beschreibt die →DIN VDE 0100 Teil 520. Unter mechanischer Spannung stehende Adern begünstigen einen Fehler. Im schlimmsten Fall kommt das Potential eines Außenleiters unbemerkt an einen Leiter der Rufanlage. Das wäre dann eine potentielle (Lebens-)Gefahr für Patienten und Bewohner. Durch →kapazitive Kopplungen könnten darüberhinaus gefährliche Ableitströmen entstehen. Einfach isolierte Leiter von Rufanlage und Niederspannungsanlage dürfen sich niemals berühren! Betrachten Sie diese Information zu Rufanlagen weiterhin bitte nicht als Rechtsberatung.
Aktuelle Information Rufanlagen Patientenumgebung nach EN 60601-1
Grafik: Frank Kohl

Elektrische Sicherheit in der Patientenumgebung, aktuelle Informationen

Die Betten von Patienten und Bewohnern befinden sich in der Regel in einer Patientenumgebung nach →DIN EN 60601-1. Hierzu brauchen Personen nur mit ME-Geräten überwacht, behandelt oder therapiert werden. Weil nie ausgeschlossen werden kann, dass im Laufe des Verwendungszyklus einer Rufanlage dieser Fall eintritt, ist grundsätzlich die Patientenumgebung anzunehmen. Somit ist die sichere Trennung nach DIN EN 60601-1 für elektrische Apparaturen, die sich in der Patientenumgebung befinden zu gewährleisten. Das betrifft natürlich auch die Apparaturen der Rufanlage. Diese Forderung wurde bereits in der DIN VDE 0834-1 aus dem Jahr 2000 beschrieben. In der Ausgabe 2016 werden die Maßnahmen zur Patientensicherheit noch genauer beschrieben. Sie heißen kurzum „Systemtrennung“ und „lokale Trennung“. Fachplaner, Errichter und Betreiber von Rufanlagen müssen sich an diese Vorgabe zur Patienten- und Bewohnersicherheit halten. Sollten Ihnen diese Begriffe nichts sagen, bilden Sie sich weiter zum →Fachplaner oder zur →Fachkraft. Andernfalls arbeiten Sie bitte nicht an Rufanlagen. Und planen Sie bitte auch keine Rufanlagen. Zur Sicherheit von Patienten und Bewohnern. Betrachten Sie diese Information zu Rufanlagen jedoch nicht als Rechtsberatung.
Zentraler Erdungspunkt 168 Ampere
Foto: Hans-Joachim Otto

Typische EMV-Einflüsse

Auch Rufanlagen werden von störenden EMV-Einflüssen nicht verschont. Oft ist der Fehler in der Niederspannungsanlage zu finden. Nicht selten ist aber auch die strukturierte Verkabelung „mit im Spiel“. Deshalb hat mein Kollege Hans-Joachim Otto grundlegende Erkenntnisse hierzu in dem Artikel „Typische EMV-Einflüsse“ niedergeschrieben. Ein Besuch auf seiner Seite →https://2o2t.de/emv-einfluesse-01.html ist auch für gestandene Fachleute von Interesse. Hier können Sie nicht nur den Artikel downloaden. Das Foto zeigt einen Strom von 168,5 Ampere auf dem Zentralen Erdungspunkt ZEP!